Leitlinienprogramm – SARS-CoV-2 in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett

formal geprüft durch die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF)

Leitlinienprogramm

  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)
  • Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG)
  • Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG)

Vulvovaginalkandidose (VVC) (ausgenommen chronisch mukokutane Kandidose)

AWMF Registernummer 015/092
Leitlinienklasse S2k
Stand März 2022

Version 2.0

Vorwort

Die COVID-19-Pandemie hat uns national und international vor neue Herausforderungen gestellt. Dies betrifft u.a. die Unvorhersehbarkeit der Dynamik, das Ausbreitungsverhalten, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und sich verändernde Vorgaben wie durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG), oder staatlicher Institutionen. Umfangreiche Informationen zum Erreger und zum Ausbruchsgeschehen sowie aktuelle allgemeine Empfehlungen zum Umgang mit dem Virus finden sich auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de/covid-19).

Diese Leitlinie sieht sich als Fortentwicklung und Kombination der im März 2020 durch die DGGG veröffentlichten S1-Leitlinie „SarsCoV2 in der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett“ mit den durch DGPM und DGGG außerhalb der AWMF veröffentlichten „Updates der Empfehlungen zu SARS-CoV-2 / COVID-19 und Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett“. Für die Leitlinie wurde das S2k Format gewählt – konsens basiert – da die Studienlage gering ist und die verhandene Evidenz rasch verfügbar gemacht werden sollte. Sie bezieht sich auf spezifische Aspekte im Umgang mit dem Virus für die Behandlung schwangerer, gebärender oder stillender Frauen und ihrer Kinder und richtet sich an alle mit der Behandlung betrauten Berufsgruppen des Gesundheitswesens in außerklinischen und klinischen Bereichen, insbesondere Hebammen, Ärztinnen und Ärzte aus den Bereichen Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Anästhesie und Neonatologie sowie Pflegepersonal. Sie soll den in der Pandemie arbeitenden Menschen eine Hilfestellung sein und auf weitere Infektionswellen vorbereiten.

Die Autoren der Leitlinie haben den aktuellen Stand der Wissenschaft intensiv recherchiert und hierauf basierende Empfehlungen erstellt, wo dies möglich war. Ergänzend wurden Daten der

„COVID-19 Related Obstetric and Neonatal Outcome Study in Germany” (CRONOS) zur Beantwortung bestimmter Fragen gezielt ausgewertet, um das praktische Management an deutschen Geburtenkliniken bei infizierten schwangeren Frauen und ihren Kindern darzustellen. Das im April 2020 gestartete Register liefert dabei die umfangreichsten Daten zur SARS-CoV-2- Infektion in der Schwangerschaft aus dem deutschen Gesundheitssystem. In die Auswertung flossen Daten bis zum 24.08.2021 zu 2650 betroffenen Frauen aus 115 Kliniken. Die Kliniken betreuten im Jahr 2020 insgesamt 224.647 (29,1%) von 773.144 Geburten in Deutschland. Die hier formulierten Empfehlungen geben eine Expertenmeinung wieder, die auf dem Boden der klinischen Erfahrung nach 24 Monate währender Pandemie, intensiver Literaturrecherche und der sehr wichtigen eigenen Datensammlung des CRONOS-Netzwerks fußt.

Links finden Sie die komplette Leitlinie – SARS-CoV-2 in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett – als PDF Datei.